Welche Qualifikationen braucht ein guter Unternehmensnachfolger?
Welche Qualifikationen ein Unternehmensnachfolger für langfristigen Erfolg braucht, ist immer unterschiedlich. Einen Prototyp für den optimalen Betriebsnachfolger gibt es daher nicht, vielmehr sollten die Qualifikationen des Nachfolgers den individuellen Anforderungen des Betriebs bestmöglich gerecht werden. Für einen erfolgreichen Start in die Zukunft empfehlen wir Altinhabern, schon im Vorfeld ein Profil des idealen Nachfolgers zu erstellen. Grundsätzlich gibt es drei übergeordnete Qualifikationen, die bei Unternehmensführern in verschiedenem Ausmaß vorhanden sein sollten: Fachliche Qualifikationen, persönliche Qualifikationen und unternehmerische Qualifikationen.
Fachliche Qualifikationen – von der Auftragsplanung bis zum Materialeinkauf
Zu den fachlichen Qualifikationen zählen in erster Linie Kenntnisse zu Methoden und Verfahren, die für das Tagesgeschäft im Betrieb wichtig sind. Das schließt auch Wissen zu fachspezifischen Werkzeugen, Werkstoffen und rechtlichen Vorgaben mit ein. Je mehr die Führungsperson in den Betriebsalltag eingebunden ist, sei es als Materialeinkäufer oder als Auftragsplaner, desto ausgeprägter sollten fachliche Qualifikationen vorhanden sein. Nur so können Arbeitsabläufe reibungslos verlaufen und Gefahren kompetent eingeschätzt werden. Fachliche Qualifikationen können zwar von jedem erlernt werden, jedoch wird dabei oft ein Praxisbezug benötigt. Digitale Weiterbildungsangebote helfen daher nur bedingt weiter. Theoretisches Fachwissen lässt sich aber beispielsweise auch mit digitalen Angeboten problemlos aneignen. Auch zahlreiche Zertifikate können mittlerweile über Onlinekurse erlangt werden.
Persönliche Qualifikationen – Empathie und Zuverlässigkeit sind entscheidend
Persönliche Qualifikationen sind, anders als die fachlichen Qualifikationen, grundsätzlich nicht erlernbar, können aber verbessert und geschult werden. Sie repräsentieren eine Person im Allgemeinen und spiegeln die innere Haltung zur Welt, zur Arbeit und zu den Kollegen wider. Zu diesen Softskills zählen unter anderem Kommunikationsfähigkeit, Empathie, Teamgeist, Offenheit und Zuverlässigkeit. Die Wichtigkeit der persönlichen Qualifikationen wird bei Führungskräften häufig unterschätzt — zu Unrecht. Denn diese können einen entscheidenden Einfluss auf das Betriebsklima und die Zufriedenheit der Mitarbeiter haben. Besonders ausgeprägt sollten persönliche Qualifikationen bei Führungskräften kleiner und mittelständischer Betriebe sein. Dort ist der Chef meist noch nah an den Mitarbeitern, löst Konflikte, organisiert Teams oder agiert als Vertrauensperson und Motivator.
Unternehmerische Qualifikationen – mehr als nur kaufmännisches Wissen
Unternehmerische Qualifikationen befähigen Inhaber, einen Betrieb nachhaltig und zukunftsorientiert zu führen. Kernqualifikationen dieser Art sind Weitsicht, Risikobereitschaft und Verhandlungsgeschick, aber auch Kenntnisse zu betriebswirtschaftlichen Themen und Marketing. Unternehmensnachfolger sollten sich im Idealfall schon vor der Übernahme im Klaren sein, welche Maßnahmen aktuell nötig sind oder in Zukunft sein werden, um die wirtschaftliche Stabilität des Betriebs zu sichern. Unternehmerische Qualifikationen wie Weitsicht oder Risikobereitschaft sind schwer erlernbar und können nur in sehr geringem Maße beeinflusst werden. Betriebswirtschaftliches Grundwissen oder Marketing Know-how kann mithilfe digitaler Mittel aber sehr gut geschult werden. Welche Möglichkeiten es dafür gibt, erfahren Sie im Folgenden.